- 6398 - 1340. Januar 27. Neisse i. Pfarrhause (in stuba seu domo dothis parochialis ecclesie Nysensis). VI kal. Febr. In Gegenwart der öffentl. kaiserl. Notare u. Kleriker der Bresl. Diöz. Joh., S. des Gunther v. Neisse, Jakob, S. des Peter v. Jelyn, u. Peter, S. des Walther v. Senicz, fällen die in dem Vergleich zwischen Hzg Konrad v. Oels u. Bisch. Nanker v. Breslau ernannten Schiedsrichter, die Bresl. Kanoniker Offizial Apeczco, Nik. v. Bancz, der Oppelner Dechant Symon v. Marschow u. Heinr. gen. v. Bancz alias v. Lemberg (Löwenberg) (s. d. Urk. v. 26. I. 1340. Reg. 6397) den folgenden Schiedsspruch: Hzg Konrad soll alle durch ihn in Pogalow (Pogel, Kr. Wohlau) angerichteten Schaden dem Bischof u. der Bresl. Kirche ersetzen gemäß dem früheren Spruch [Unbekannt] des Nik. v. Bancz u. der anderen Schiedsrichter; er soll den Bresl. Bischof u. Klerus schützen u. ihre Privilegien u. speziell das über das der Kirche gehörige Dorf Pirschino (Pirschen, Kr. Trebnitz) [Nach Reg. 3535 u. Reg. 3536 schenkte Hzg Boleslaus v. Oels am 20. Nov. 1315 mit Genehmigung seines Bruders Konrad dem Bischof u. dem Bresl. Domkapitel sein hzgl Dorf Pirsino zum Ersatz für mannigfache diesen zugefügte Schäden: vgl. über Pirschen auch Heyne, Bistumsgesch. I, 343 ff. u. Haeusler, Gesch. d. Fürstent. Oels, S. 166 u. 357], achten; ferner soll er mit dem Bischof, dem Domkapitel u. namentlich mit dem Dekan Stephan, dem Archidiakon Heinrich, dem Notar Clemens, mit . . Colenda u. Mathias, sowie mit allen ihren Hausgenossen sich aussöhnen. Alles durch ihn oder seine Beamten den Klerikern während dieses Zwistes Geraubte, insbesondere die Schafe des Pfarrers v. Cirquicz (Zirkwitz, Kr. Trebnitz), soll er zurückerstatten, u. schließlich soll er innerhalb von 8 Tagen nach Rückkehr in sein Gebiet in den Städten n. Marktflecken s. Landes an den Markttagen sein Verbot der Abgabenzahlung an die Geistlichkeit seines Gebiets (decimarum, reddituum et prouentuum episcopi, capituli et universi cleri etc.) öffentlich widerrufen u. seinen Untertanen befehlen, diese Abgaben wieder bei Strafe der kirchl. Zensur zu zahlen. Dieser Schiedsspruch, der von beiden streitenden Parteien bei der in der Vergleichsurkunde (s. Reg. 6397) festgesetzten Strafe gehalten werden soll, wird von beiden Parteien angenommen (presentibus partibus, qui compromiserunt in hoc negocio, supradictis) [Diese Urk. ist Stenzel nicht bekannt gewesen. In den von ihm herausgeg. Bistumsurkunden sagt er auf S. 279, Anm. 1: "Von diesen Ereignissen u. auch der Art, wie sie beigelegt wurden, ist weiter nichts bekannt. Daß die Aussöhnung durch den Schied wirklich erfolgte, zeigt Urk. N. CCLXXIV v. 31. Juli 1344, und daß im Jahre 1340 [Sept. 21] Hzg Konrad das Hospital zu St. Georg in Oels dem Augustiner-Chorherrenstifte in Breslau übergab, dem es darauf der Bischof Nanker einverleibte"]. Z.: Die Herren Thiczco, Vicepleban, Nik., Prediger, die Vikare der Neisser Pfarrkirche Peter v. Brega (Brieg), Peter v. Paczcow (Patschkau), Nik. Baran u. Nik. Januschonis, der Bgmstr Franczco u. die Neisser Bürger Heymann Cofman, Lybing, Johann Crapicz u. Gundram. Bresl. Diözesanarch., Y 7b, Notariatsinstr. mit den Signeten der 3 eingangs genannten kaiserl. Notare. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |